Farben-Liebe

Die Modulation

Modulation umschreibt die Gestaltung einer Fläche durch eine abwechslungsreiche Farbgestaltung. Der entsprechende Bildteil ist also farblich nicht durchgängig einheitlich gestaltet. Dadurch wirkt er weniger flach und weicher. Paul Cézanne (1839-1906) hat dieses Element in vielen seiner Werke genutzt.

Paul Cézanne, Die Kartenspieler, 1891
Metropolitan Museum of Art, New York

Stilistisch ist eine modulierende Gestaltung eines Bildbereichs abwechslungsreich ohne vom Hauptgegenstand des Bildes abzulenken. Ein solcher Hintergrund fügt einzelne Teile der Darstellung optisch leichter zu einem gefühlten Ganzen zusammen.
Die Abstufungen innerhalb der Fläche liegen farblich zwischen Harmonie und Kontrast. Denn die Unterschiede sind hier nie so stark, dass sich Einzelnes optisch herausschält. Die Bestandteile der Fläche bleiben durch einen deutlich spürbaren gemeinsamen farblichen Nenner verbunden.

Claude Monet, Ebbe bei Pourville, 1882
Cleveland Museum of Art

Die kleinen, kontrastierende Farbtupfen der Impressionisten kann man als Vorläufer sehen. Sie zielten drauf ab, das vibrierendes Leuchten des Lichts und lebendige Farben ins Bild zu bringen. Bei kleineren Farbpunkten ist es nicht mehr möglich, diese als getrennte Farbtöne wahrzunehmen. Die Farben, die wir sehen entstehen durch eine optischen Mischung.

Paul Cézanne, Château noir, 1904
Museum of Modern Art, New York

Die Modulation eines Bildhintergrunds kann als wichtiger Schritt auf dem Weg zur Abstraktion verstanden werden.
Ein nebensächlicher Hintergrund wird durch ihre farbliche Gestaltung zu einem wichtigen Protagonisten im Bild. Die Farbe ist hier nicht mehr reines Kolorit der Zeichnung, eher umgekehrt. Die Wirkung entsteht durch Farbtöne, die aufeinander bezogen sind.

(Titelbild des Beitrags: Paul Cézanne, Stillleben mit Teekanne, 1906, Museum of Wales)

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